Etappe 5: Rorschach- Konstanz

Start: Rorschach, Bahnhof/Schiffsanleger
Ziel: Kreuzlingen, Hafen
Anforderungen: ca. 38 km, ca. 50 Höhenmeter
Verlauf: Rorschach – Horn – Arbon – Romanshorn – Uttwil – Güttingen – Münsterlingen – Kreuzlingen

Karte Bodensee-Radweg Etappe 5

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Rorschach

Mit rund 25.000 Einwohnern ist die Agglomeration von Rorschach, Rorschacherberg und Goldach der größte Ballungsraum am Schweizer Bodensee und entsprechend dicht bebaut.

Touristisch interessant ist das Automobilmuseum von Rorschach, das auf die industrielle Geschichte der Kantone St. Gallen und Thurgau eingeht. Beide Kantone waren einst das Zentrum der Schweizer Fahrzeugproduktion, wenngleich auch keiner der namhaften Hersteller direkt in Rorschach ansässig war. Am bekanntesten dürfte die Marke Saurer sein, die im benachbarten Arbon ihr Werk hatte.

Ansonsten wirkt Rorschach städtisch und laut und hat trotz der neuen Umgehungsstraße ein nach wie vor ungelöstes Verkehrsproblem. Dafür ist es aber eine beliebte Einkaufsstadt mit einer bunten Palette an Boutiquen und Geschäften aller Couleur.

Wegbeschreibung

Stets in den Parkanlagen zwischen Bahnlinie und Seeufer geht es weiter bis zum Yachthafen Rietli. Dort wechselt die Bahnlinie auf die andere Seite der Bundesstraße.

Nicht so jedoch der Bodensee-Radweg. Man bleibt auf der rechten Seite der Straße und kommt so dank einem abgetrennten Radstreifen relativ unbehelligt nach Horn.

Am Ende des Ortes wechselt die markierte Route dann auf einen seenahen Radweg und ist somit wieder weg von der Straße. So geht es wieder gemütlicher und schöner am See entlang in Richtung Steinach.

Hier berührt man nochmals kurz die B13, biegt aber kurz darauf wieder zum See hin ab und radelt durch die weitgeschwungene Bucht von Arbon auf einem der schönsten Abschnitte der gesamten Rundfahrt.

So wird das zurückliegende Straßenstück mehr als versüßt.

Arbon

„Arbor Felix“ – glücklicher Baum, nannten die Römer ihren Stützpunkt Arbon.

Überreste der römischen Besiedlungszeit findet man im Historischen Museum im Schloss. Dieses steht auf den Grundmauern des einstigen Römerkastells.

Überragt wird die hübsche Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern vom siebenstöckigen Schlossturm und dem massigen Turm der Kirche St. Martin.

Die tausendjährige ganz unscheinbar wirkende Galluskapelle beherbergt einen Fußabdruck des irischen Mönchs Gallus, der hier gewirkt hat bevor er den Grundstein für das spätere St. Gallen legte.

Wegbeschreibung

Es geht am Hafen und den Kaianlagen entlang um halb Arbon herum, bis die Route über die Bahngleise führt. An der Bundesstraße rechts abbiegen und auf der verkehrsreichen Straße ein paar hundert Meter entlang. Dann weisen die Wegweiser wieder nach links in ruhige Wohngebiete.

Auf der Seestraße geht es stadtauswärts bis die Strandbadstraße im Rechtsbogen abzweigt. Es geht wieder über die Bahnlinie und in der Folge nach links wieder direkt am Seeufer entlang bis nach Egnach.

Beim Bahnhof überquert man links wieder die Bahnlinie und fährt geradeaus unter einer zweiten Bahnlinie hindurch. Direkt danach rechts und auf der Kehlhofstraße bis nach Salmsach hinein und weiter in die Innenstadt und zum Hafen von Romanshorn.

Romanshorn

Romanshorn ist der größte und bedeutendste Schweizer Bodenseehafen und Brückenkopf der Fährverbindung nach Friedrichshafen.

Auffälligstes Gebäude der Stadt ist die neoromanische Kirche St. Johannes von 1913.

Durch zahlreiche verheerende Stadtbrände ist in Romanshorn bis auf die Alte Kirche am Schlossberg keine mittelalterliche Bausubstanz mehr zu finden.

Doch die Stadt macht dies durch eine gute Verkehrsanbindung in alle Richtungen und ein breites Freizeitangebot wieder wett. Zudem hat Romanshorn das Privileg an der breitesten Stelle des Bodensees zu liegen. Wenn irgendwo der Begriff „Schwäbisches Meer“ seine Gültigkeit hat, dann beim Blick vom Romanshorner Hafenkai.

Wegbeschreibung

Durch Parkanlagen an der Uferpromenade fährt man nun weiter in Richtung Kreuzlingen.

Der Radweg bleibt bis auf eine Ausnahme bis Güttingen immer zwischen der Bahnlinie zur Linken und dem Seeufer zur Rechten. Nur bei Uttwil wechselt er für eine kurze Strecke auf die linke Seite der Bahn.

Thurgau

Uttwil, Kesswil und Güttingen sind nette kleine Fischer- und Bauerndörfer, die gleichermaßen vom See wie den für die Region so charakteristischen Apfelplantagen und Streuobstwiesen gekennzeichnet sind.

Der Kanton Thurgau wird nicht zu Unrecht etwas bissig als „Mostindien“ bezeichnet. Ursprünglich war der Begriff als Schimpfwort in Bezug zur Armut der hiesigen Bevölkerung in Gebrauch. Mittlerweile hat sich das Blatt aber gewendet und man sieht ihn heute eher als Belobigung für den Fleiß der Bevölkerung und nutzt ihn heute auch in der Apfelsaftindustrie als werbewirksames Schlagwort.

Die Orte im Thurgau sind besonders für ihre hübschen Ortsbilder mit den typischen Riegelhäusern, einer speziellen Art des Fachwerks, bekannt.

Bodensee-Fähre Romanshorn ist südlicher Brückenkopf der Fähreverbindung nach Friedrichshafen, was interessante Möglichkeiten für kürzere Rundfahrten ermöglicht.

Info: www.bsb-online.com

Wegbeschreibung

Hinter dem Bahnhof von Güttingen wechselt die Radwegmarkierung auf die südliche, also linke Seite, der Bahnlinie.

Direkt an den Gleisen entlang fährt man kerzengerade weiter bis nach Landschlacht. Dort wieder auf die Seeseite der Bahn bis Münsterlingen.

Es geht durch die Bahnunterführung hindurch und kurz bergauf zum Parkplatz der Klinik. An dessen Ende beginnt eine kleine Seitenstraße die vor zum Bahnhof führt.

Münsterlingen

Es war niemand geringeres als die Tochter des Englischen Königs Edward 1., auf welche die Gründung Münsterlingens im Jahr 1125 zurückgeht.

Bei der Überfahrt über den Bodensee geriet sie mit ihrem Tross in einen wüsten Sturm, der ihr Boot fast zum kentern brachte. Angesichts der Gefahr rief sie um göttlichen Beistand unter der Bedingung, dass sie im Falle der Rettung just am Ort der Landung eine Kirche erbauen wolle.

So geschehen beherbergen die mittlerweile stattlichen Gebäude heute ein großes Kantonales Spital.

Im benachbarten Landschlacht steht mit der kleinen gotischen Kapelle St. Leonhard noch ein echter Geheimtipp unter den sakralen Kunstwerken der Bodenseeregion. Ihre Innenräume sind verziert mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert.

Wegbeschreibung

Kurz hinter dem Bahnhof Münsterlingen wechselt der Bodensee-Radweg wieder über die Bahngleise und bleibt nun bis Kreuzlingen am Seeufer.

Stets der guten Beschilderung folgend schlängelt sich die Route vorbei an Seebädern, Campingplätzen, Villen und Badehäuschen zum hübschen Strandhotel Schlössli in Bottighofen.

Die in der Nachbarschaft gebauten Hochhäuser sind sicher auf eine Geschmacksverirrung zurück zu führen. Anders kann man sich deren Entstehung eigentlich nicht erklären.

Weiter geht es am Campingplatz und Restaurant Fischerhus und dem riesiges Gelände des Seebads Hörnli vorbei und wenig später durch ausgedehnte Parkanlagen zur pittoresken Seeburg und zum Hafen von Kreuzlingen.

Hier oder am benachbarten Hafen und Bahnhof von Konstanz endet die Rundfahrt um den Obersee.

Wer den Bodensee samt Untersee umrunden möchte, fährt im Uhrzeigersinn weiter nach Stein am Rhein und Radolfzell.

Wer fit ist schafft das locker an einem Tag – aber wozu die Eile?

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