Start: Konstanz Bahnhof bzw. Alte Rheinbrücke
Ziel: Überlingen, Landungsplatz
Anforderungen: ca 46,5 km, ca 300 Höhenmeter
Verlauf: Konstanz – Insel Mainau – Dingelsdorf – Langenrain – Bodman-Ludwigshafen – Sipplingen – Überlingen
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Konstanz
Kaum eine andere europäische Stadt kann sich einer solchen Lage rühmen. Die größte Stadt am Bodensee liegt sowohl am Obersee als auch am Untersee, verbunden durch den kurzen Seerhein, der gemächlich dahin fließend die beiden großen Teile des Bodensees miteinander verbindet.
Links und rechts des Rheins breitet sich die Stadt in zwei völlig unterschiedlichen Erscheinungsbildern aus. Während im Norden moderne Stadtviertel und ruhige Wohngebiete mit großen Gewerbezonen abwechseln, liegt südlich des großen Stroms eine der besterhaltenen Altstädte Europas.
Die knapp 80.000 Einwohner können sich wahrlich glücklich schätzen in dieser Stadt zu wohnen. Das kulturelle, kulinarische und architektonische Angebot in den engen Altstadtgassen sucht seinesgleichen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Altstadt vom Bombenhagel der Alliierten verschont. So erfreuen sich bis heute Besucher aus aller Weit am schönen Altstadtensemble, können gemütliche Kneipen und Weinstuben besuchen oder in einem der Clubs, in Kinos oder im Stadttheater das breite kulturelle Angebot nutzen.
Unübersehbar ragt das Münster Unserer Lieben Frau über die Dächer der Stadt. ln nur rund 40 Jahren errichtet war es einst das Zentrum des größten mittelalterlichen Bistums nördlich der Alpen.
Das gotisch geprägte Erscheinungsbild der dreischiffigen Säulenbasilika stammt vornehmlich aus dem 15. Jahrhundert. Sehenswert im Inneren sind vor allem die über 1 000 Jahre alte Krypta und die Mauritius-Rotunde mit dem Heiligen Grab.
Nach jahrelangen Renovierungsarbeiten ist auch der Turm des Münsters wieder zugänglich (im Jahr 2016 wird er erneut umgebaut und soll ab Mai 2016 wieder zugänglich sein).
Beim Gang durch die Altstadt fällt besonders das ehemalige Fischerviertel „Niederburg“ auf. Die bunten Fassaden und die engen Gassen erinnern fast ein wenig an mediterrane Stadtviertel.
Ganz anders dagegen die stattlichen Bürgerhäuser rund um das fünfgeschossige Hohe Haus in der Zollerngasse, die auch die schönste Straße der Stadt genannt wird.
Zwischen der Zollerngasse und der zentralen Marktstätte stehen eine ganze Reihe weiterer prächtiger Häuser, wie etwa das „Haus zur Katz“ oder das „Haus zum Goldenen Löwen“.
Echte Renaissance dagegen findet man im Innenhof des Rathauses.
Wichtigstes Ereignis in der Konstanzer Geschichte war das Konzil von 1414 bis 1418, auf dem Papst Martin der V. als alleiniger Papst der katholischen Kirche gewählt wurde.
Bekannt als Konzilgebäude wurde das eigentlich als Kaufhaus erbaute große Gebäude am Hafen.
Diesem gegenüber steht, quasi als Galionsfigur des Konstanzer Hafens am Ende der Mole, die lmperia des Bildhauers Peter Lenk. Die umstrittene Dame trägt leicht bekleidet König und Papst auf ihren Händen und soll so die nicht unerhebliche Rolle der Kurtisanen während des Konzils symbolisieren.
Ganz in der Nähe des Hafens steht das Großaquarium Sea-Life auf einer künstlichen Halbinsel im See und lockt mit zahlreichen Bassins, die den Verlauf des Rheins von der Quelle in den Alpen bis zur Mündung am Rotterdamer Hafen nachstellen. Hauptattraktion ist der gläserne Mittelmeertunnel.
Wegbeschreibung
Die Altstadt verlässt man entlang der Bahnlinie über die Alte Rheinbrücke. Auf der anderen Rheinseite biegt der ausgeschilderte Radweg direkt nach der Brücke in Richtung Meersburg rechts ab und führt fortan auf der Seestraße und der anschließenden Promenade am See entlang bis letztere endet.
Hier nicht dem für Radfahrer gesperrten Uferweg folgen, sondern links in die Hebelstraße einbiegen, kurz darauf wieder rechts und entlang der Eichhornstraße in Richtung Hörnle , dem großen (kostenlosen!) Seeuferbad von Konstanz, fahren.
Kurz zuvor macht die Straße einen Linksknick und führt nun als Jakobstraße durch Wald in den nahen Stadtteil Staad.
An der Fähre nach Meersburg biegt der Bodensee-Radweg kurz nach links, dann sogleich wieder rechts in die Hoheneggstraße.
ln Folge geht es wieder näher am See entlang, vorbei an der Ruppanerbrauerei nach Egg. Auf der Mainaustraße aus dem Stadtteil hinausradeln und auf der Graf-Lennard-Bernadotte-Allee weiter bis zum Eingang der Insel Mainau.
Insel Mainau
Die Blumeninsel Mainau, die größte Tourismusattraktion am Bodensee, entstand aus einem Besitz der Deutschen Ordensritter im 18. Jahrhundert.
Als typisches Beispiel des Bodenseebarocks spielen die historischen Bauten rund um das Schloss nur die zweite Geige in diesem großartigen Farben- und Duftkonzert, das alljährlich über eine Million Besucher anlockt.
Über einen künstlichen Damm (die Fahrräder bleiben auf einem speziellen Radparkplatz vor der Insel) und eine Brücke erreicht man die zweitgrößte Bodenseeinsel zu Fuß oder mit dem lnselbus.
Schon im Frühjahr beginnt das Blumenjahr auf der Insel mit Hunderttausenden von Tulpen und Narzissen die in einer unvergleichlichen Farbenpracht mit den meist noch verschneiten Bergen im Hintergrund um die Wette leuchten.
Später im Jahr faszinieren dann vor allem die Rosen, ob nun in ihrer Wildform an der „Straße der Rosen“ oder im italienischen Rosengarten.
Das Blumenjahr findet schließlich mit der Wahl der Dahlienkönigin seinen Abschluss.
Wechselnde Ausstellungen zur Kunst und Natur, eine jährlich stattfindende Konzertreihe mit internationalen Stars und ein Schmetterlingshaus runden das Angebot ab.
Info: www.mainau.de
Wegbeschreibung
So rollt man ziemlich bequem weiter, zickzackt durch Litzelstetten und durch das Naturschutzgebiet Fließhorn nach Dingeisdorf und ins nahe Wallhausen.
Hier besteht, wie auch in Dingelsdorf, noch einmal die Möglichkeit per Schiff ans nördliche Ufer überzusetzen.
Ab Wallhausen wird der Bodensee-Radweg für ein kurzes Stück richtig bergig. Der Bodanrück schiebt sich in den Weg.
Da die Uferstrecke den Wanderern vorbehalten bleibt und für Radfahrer verboten ist (was deutlich durch Schilder und Drehtore erkennbar gemacht ist), bleibt nur der Weg über den fast 700 Meter hohen Bergrücken.
Freilich, man muss nicht bis auf den höchsten Punkt, trotzdem ist ein wenig Puste gefragt.
Die Markierung verläuft entlang der Landstraße über Dettingen nach Langenrain).
Kurz nach Dettingen bietet es sich an, statt entlang der Straße dem Hinweis zum Rahnhauser Hof zu folgen und von dort weiter nach Langenrain zu fahren.
Noch schöner ist aber die alternative Strecke, welche ab dem Ortsende von Wallhausen am Parkplatz Eulenbach auf einer Schotterstraße rechts in den Wald führt. Der Beschilderung nach schlängelt man sich an Feldern entlang, dann wieder durch Wald. Am Burgfeldweg links haltend wird bald die Straße nach Langenrain erreicht.
Rechts von dieser nun auf dem Radweg weiter in den Ort.
Marienschlucht
Kurz vor Langenrain weisen Schilder rechts zur Marienschlucht, die einigermaßen feste Schuhe vorausgesetzt, eines der sehenswertesten Naturdenkmäler weit und breit ist.
Als stellenweise nur einen Meter breite aber bis zu 40 Meter tiefe Schlucht zieht sie sich zum Ufer des Überlinger Sees hinunter.
Obacht, im Sommer 2016 wird die Marienschlucht (also ihre Treppen) wegen eines Erdrutsches gesperrt blieben. Spaziergänge in der unmittelbaren Umgehung sind dennoch sehenswert.
Info: www.marienschlucht.de
Wegbeschreibung
Zwischen Langenrain und Bodman bieten sich wiederum zwei Strecken an.
Eindeutig schöner ist die Variante (siehe Ende des Absatzes) über den Bodanrück, sofern man mit Tourenrad oder gar Mountainbike unterwegs ist.
Rennradfahrer folgen besser der Hauptroute und fahren weiter an der Landstraße entlang nach Liggeringen. Auf dem straßenbegleitendem Radweg ist die Talfahrt von Liggeringen nach Güttingen ein echtes Vergnügen und ein idealer Abkühler an heißen Tagen. Der Radolfzeller Teilort wird bis zur B34 durchradelt.
Nach der Unterführung rechts abbiegen und an der Bundesstraße entlang nach Stahringen und weiter zur Abzweigung nach Bodman fahren.
Wiederum wird die B34, nun durch eine Unterführung, gekreuzt und auf der Ortszufahrt bis zur kleinen Kapelle am Ortseingang von Bodman geradelt.
Variante:
Kurz hinter dem Ortsendeschild von Langenrain zweigt in Fahrtrichtung rechts eine asphaltierte Straße bergauf ab und klettert ,einen Stock höher‘.
Oben am Waldrand gerade halten und bis zum Bildstock „Höfener Kreuz“ am Waldrand fahren.
Die Route führt halblinks in den Wald hinein und auf der unbefestigten Forststraße stetig bergauf bis zur großen idyllischen Wiesenlichtung mitten in den dunklen Wäldern des Bodanrücks.
Nun entweder rechts an der großen Grillhütte vorbei auf einer steilen, mitunter recht holprigen Kiesstraße bergab direkt nach Bodman (Abstecher für Schwindelfreie zu Fuß(!) zur Echo-Schlucht möglich) oder links an der Hütte vorbei weiter bergauf bis zur Bisonstube am höchsten Punkt des Bergrückens.
Von hier auf der gekiesten Zufahrtsstraße links haltend zur Straße Liggeringen-Bodman hinab rollen lassen und auf dieser weiter bergab in den Ort.
Bodman-Ludwigshafen
Der Doppelort und beliebter Ferienort am Ende des Überlinger Sees wurde schon seit der Bronzezeit besiedelt.
Sehenswert im Ortsteil Bodman, der übrigens dem ganzen See seinen Namen gegeben hat, sind das Torkelgebäude (Weinpresse), das gräfliche Schloss nebst Park und die Pfarrkirche mit einer wertvollen Holzdecke.
Hoch über der Stadt stehen am Steilabfall des Bodanrücks das Kloster Frauenberg und die Burgruine Altbodman. Sie lassen sich auch ab der Bisonstube (siehe Abstecher im obigen Absatz) zu Fuß erreichen.
Wegbeschreibung
Alle vorgenannten Routen treffen sich an der Kapelle am westlichen Ortsrand von Bodman.
Der Ort wird über die Straße „Im Weiler“ in Richtung Ludwigshafen verlassen. Am Sportzentrum rechts abbiegen und auf einem Kiesweg quer durch das Naturschutzgebiet Aachried den Straßenbogen abschneiden. Entlang der Bahn wird Ludwigshafen erreicht.
Am Hafen vorbei geht es durch den Ort hindurch und auf einem eigens angelegten Radweg entlang der alten B31 immer in Seenähe weiter nach Sipplingen.
Am Bahnhof links in den eigentlichen Ortskern des hübschen Dörfchens abbiegen und ordentlich bergauf bis zum Narrenbrunnen strampeln. Dort rechts und weiter bergauf, bis der Radweg am Ortsrand wieder bergab durch Streuobstwiesen mit herrlicher See- und Alpensicht zum Ufer zurückführt.
Achtung: Viele Radler nutzen die vielbefahrene und enge Uferstraße durch Sipplingen, was nicht ganz ungefährlich ist. Das spart zwar den Anstieg ist aber nicht empfehlenswert.
Sipplingen
Sipplingen ist ein ehemaliges Fischer- und Winzerörtchen, das zu Füßen des Sipplinger Bergs liegt.
Auf dessen Gipfel steht das Pumpwerk der Bodensee-Wasserversorgung. Von hier werden mehr als vier Millionen Menschen bis nach Stuttgart mit Trinkwasser versorgt.
Wegbeschreibung
Am talseitigen Pumpwerk Süßenmühle vorbei, führt der Bodensee-Radweg nun wieder am Ufer entlang.
Über Goldbach wird bald Überlingen erreicht.
Die Markierung folgt der vielbefahrenen Bahnhofstraße. Besser ist es am Bahnübergang links der Gleise zu bleiben und erst an der Bodensee-Therme wieder über die Bahn hinweg auf die offizielle Route zu wechseln.
Variante: Noch viel schöner ist die Variante „halb über den Berg“ zur Süßenmühle. Statt am Ortsrand von Sipplingen rechts Statt abwärts zu fahren, biegt man links ab und fährt am Sportplatz vorbei auf einer breiten Geländeterrasse unterhalb des steilen Burgbergs entlang.
Unterwegs weisen Wegweiser rechts zu den eigentümlichen Churfirsten. Dem steten Prozess der Verwitterung sind die Felstürme entgangen, weil sie eine Kappe aus hartem Gestein tragen, der sie vor Regen schützt wie ein Schirm.
Etwas weiter kann man links einen Abstecher zu Fuß in die sehenswerte Schlucht „Hödinger Tobel“ unternehmen, bevor schließlich auch dieser Weg in den Radweg entlang der Uferstraße mündet.
Auf ihm wie vorher beschrieben nach Überlingen.