Start: Rheineck/Walzenhausen Bergstation Zahnradbahn
Ziel: Arbon Hafen
Anforderungen: ca 45 km, ca 850 Höhenmeter.
Verlauf: Rheineck/Walzenhausen – Heiden – Rehetobel – St. Gallen – Wittenbach – Arbon
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Appenzell
Grüne Voralpenberge, dunkle Tannenwälder, tiefe Tobel und imposante Felstürme über dem Bodensee prägen das Appenzellerland.
Während der gesamten Fahrt entlang des Nordufers fällt der Blick immer wieder über den See auf die im Süden stehenden Berge. Klar, dass da bei engagierten Radfahrern auch einmal der Wunsch aufkommt zumindest einen kurzen Abstecher in die seenahen Berge zu wagen.
Dank der Zahnradbahn von Rheineck nach Walzenhausen lässt sich der gröbste Teil des Anstiegs sogar ganz bequem ohne Einsatz von Muskelkraft überwinden. Einmal oben, ist die Berg- und Talfahrt durch die grünen Appenzeller Voralpenlandschaft in die Weltkulturerbestadt St. Gallen die pure Freude.
Wegbeschreibung
Wer den Stolz hat, ignoriert am Bahnhof von Rheineck die Zahnradbahn und kurbelt in den traditionsreichen Kurort Walzenhausen hinauf. Aber Achtung, die rund 300 Höhenmeter sind ordentlich anstrengend!
Vom Bahnhof fährt man durch eine der Gassen in die hübsche Rheinecker Altstadt entlang der Hauptstraße. Besonders schmal ist die „Spitze Gasse“, die kaum mehr als ein Durchschlupf ist.
Auf der Hauptstraße nach Süden wenden und in einer S-Kurve gut 250 Meter bis an die Kreuzung mit der Appenzeller Straße fahren. Rechts in diese einbiegen und auf dem begleitenden Fuß- und Radweg aus dem Städtchen hinaus fahren.
Nach einem Kilometer zeigen Straßenschilder links nach Walzenhausen. Hier beginnt der eigentlich Aufstieg.
Über Brenden und Allmendsberg kurbelt man allmählich zur wie ein Adlerhorst über dem See gelegenen Aussichtsloge von Walzenhausen hinauf.
Kurhotel Walzenhausen
Walzenhausen kann sich wahrlich seiner Lage rühmen. 300 Meter über Rheineck und dem Bodensee gelegen, mit weiter Aussicht bis ans Nordufer nach Lindau, Friedrichshafen und an klaren Tagen sogar bis über Konstanz hinaus bis zum Schwarzwald.
Bequeme nutzen die Zahnradbahn, die seit über 100 Jahren von Rheineck bis in den auf 673 Meter gelegenen Ferienort rattert. Schon um 1900 entstanden im einstigen Weberörtchen die ersten Gasthäuser, Pensionen und Hotels für eine steigende Zahl von Kurgästen. Das berühmte und unübersehbare Kurhotel Walzenhausen wurde gar schon 1870 als Holzbau erstellt, fiel
aber 1895 einem Feuer zum Opfer und wurde danach bis 1903 wieder aufgebaut und neu eröffnet. 1905 gelangte das Haus in den Besitz der Heilquellen von Wolfhalden, deren Wasser zum Hotel geleitet wurde.
Die beiden Weltkriege legten den Kur- und Ferienbetrieb nachhaltig lahm. Erst seit den 70-er Jahren floriert der Kurbetrieb wieder und hat Walzenhausen wieder in die Liga der führenden Häuser am Bodensee zurück gebracht.
Weithin bekannt und beliebt ist der Witzwanderweg von Walzenhausen über Wolfshalden ins benachbarte Heiden. Unterwegs lässt sich auf Schautafeln der „listig-träfe“ Appenzeller Witz kennen lernen. 80 Witztafeln laden auf 6 km Wegstrecke zum Verweilen und Schmunzeln ein, und die kitschig-schöne Landschaft des Alpenvorlands tut ihr Übriges dazu.
Wegbeschreibung
Die Schweizer Radroute 42, die Appenzeller Route, verlässt Walzenhausen auf der Straße in Richtung Wolfshalden, durchkurvt einen tief eingeschnittenen Tobel und biegt schließlich links in den Weiler Sonder ab.
Nochmals müssen 100 Höhenmeter überwunden werden, dann ist der mit 781 Meter hohe „erste Gipfel“ der Route erreicht.
Es geht in rauschender Fahrt abwärts ins Tal des Klusbachs und mit kurzem Gegenanstieg nach Wolfshalden. An der Kirche links in die Hauptstraße einbiegen und ansteigend nach Heiden hinauf fahren.
Kurort Heiden
Der heilklimatische Kurort Heiden liegt auf einer breiten Sonnenterrasse über dem Bodensee und ist von Rorschach aus mit einer zahnradbetrieben Bergbahn erschlossen.
Im Dorf fällt besonders der regelmäßige Grundriss der Straßenzüge auf. Im September 1838 vernichtete ein verheerender Brand den gesamten Dorfkern samt Kirche. Immer wieder angefacht von einem der in dieser Region heftigen Föhnstürme ließ das Feuer nicht viel vom Ort übrig – sehr zu dessen Vorteil.
Binnen zwei Jahren entstand die klassizistisch-biedermeierliche Dorfanlage, die bis heute Besucher fasziniert. Nach 1848 entwickelte sich Heiden vom beliebten Molkekurort zu einem der berühmtesten Kurorte Europas, dem erst der Ausbruch des Ersten Weltkriegs sprichwörtlich den Hahn zu drehte.
Richtig erholt hat sich Heiden davon bis heute nicht, wenngleich der Tourismus noch immer eine wichtige Rolle spielt. Bemerkenswertestes Gebäude in Heiden ist die reformierte Kirche von 1840, von deren Turm sich ein großartiger Ausblick auf den See und die Berge bietet.
Sehenswert ist auch das Henry-Dunant-Museum im ehemaligen Spital. Der Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung hat bis zu seinem Tod im Jahr 1910 in Heiden gewohnt.
Wegbeschreibung
Vom Heidener Kirchplatz fährt man durch Poststrasse, Werdstrasse und Schützengasse und vorbei am Mineralheilbad Unterrechstein in Richtung Rehetobel.
Nochmals heißt es ordentlich in die Pedale treten, ehe am Passübergang in 967 Metern Höhe der zweite und höchste Gipfel der Strecke erreicht ist. Nun sind gute Bremsen gefragt, denn es geht für ein ganzes Stück bergab.
Rehetobel
Schöne Appenzellerhäuser prägen den Ort Rehetobel rund um die Kirche. Sie stammt ursprünglich aus dem Jahr 1669, fiel aber wie der gesamte Ort, 1796 und 1890 zwei Dorfbränden zum Opfer.
Entlang der Strecke bieten sich immer wieder schöne Blicke zum Säntis.
Wegbeschreibung
Über Lobenschwendi geht es nach der Durchfahrt von Rehetobel in zahlreichen Kurven in das tief eingeschnittene Tal der Goldach hinab und jenseits der Talsohle mit einem Gegenanstieg nach Speicherschwendi.
Zügig erreicht man auf der Rehetobelstraße den Stadtrand vom St. Gallener Stadtteil St. Fiden. Entlang der Rorschacher Straße (B7) sind es noch knapp 2 Kilometer bis in die historische Altstadt von St. Gallen.
St. Gallen
Kantonshauptstadt und Textilstadt breitet sich rund um den fantastischen Stiftsbezirk aus.
Mit rund 70 .000 Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt in der Region Bodensee und mit ihrer Lage in rund 700 Metern Höhe auch eine der höchstgelegenen Städte Europas.
Rund um den Klosterbezirk mit der wuchtigen doppeltürmigen Stiftskirche liegt die Keimzelle der Stadt. Die Anfänge der Siedlung gehen auf den irischen Wandermönch St. Gallus zurück, der im Jahr 612 am Bodenseezufluss Steinach eine Einsiedlerklause errichtete.
Nach seinem Tod um 640 in Arbon, entwickelte sich die nach ihm benannte Klause rasch zu einer Wallfahrtsstätte, an deren Stelle hundert Jahre nach seinem Tod Otmar von St. Gallen den Vorläufer der heutigen Abtei gründete.
Schaustücke des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Stiftsbezirkes sind die doppeltürmige Stiftskirche St. Gallus und Othmar mit prächtigen Stukkaturen und die Stiftsbibliothek. Der Büchersaal der Abtei gilt als einer der herausragenden seiner Art.
Kunstvoll geschmückt wird er auch als der schönste nicht-kirchliche Barockraum der Schweiz angesehen. Eingerichtet wurde er unter Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach, der auch fast gleichzeitig die spätbarocke Stiftskirche erbauen lies.
Kultur wird in St. Gallen groß geschrieben. Im Theater werden Opern, Operetten, Ballett, Musicals und Schauspiele aufgeführt, ein Figurentheater zeigt Stücke für Kinder und Erwachsene und in der Kellerbühne wird Kleinkunst vom Feinsten aufgeführt. Zahlreiche Museen ergänzen das Angebot für Wissensdurstige. Kunstmuseum und Kunsthalle zeigen nationale und internationaleKunstwerke von Weltruf und natürlich darf auch ein Textilmuseum nicht fehlen.
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